Samuel van Hoogstraten (1627–1678) – ein Name, den man sich merken sollte. Er lernte und arbeitete bei Rembrandt im Lehrlingsatelier des Rembrandthauses. Von all seinen Schülern war er der erfolgreichste – zumindest in seiner eigenen Zeit. Doch nach dem 17. Jahrhundert geriet er in Vergessenheit. Dabei war er ein gelehrter Künstler, der ständig mit neuen Themen und optischen Tricks experimentierte. Im Bereich des Illusionismus war er sogar ein Pionier: der 3D-Künstler seiner Zeit. Später schrieb er ein berühmtes Buch voller Lektionen für eine neue Generation von Malern – sein intellektuelles Meisterwerk. Höchste Zeit für eine Wiederentdeckung!
In dieser Ausstellung lernen Sie Samuel van Hoogstraten kennen, entdecken die Kunst der Illusion und werden selbst aktiv: durchschauen Sie die Tricks und erschaffen Sie Ihre eigene optische Täuschung.
⚫⚫⚫⚫ – Trouw
Das Rembrandthaus in Amsterdam zeigt anhand von Gemälden und Zeichnungen von Samuel van Hoogstraten, was die Malerei an Illusionismus zu bieten hat – NRC
Ein wahres Multitalent
Van Hoogstraten war alles andere als ein „One-Trick-Pony“. Wie sein Lehrer Rembrandt war er überzeugt, dass ein Künstler alles beherrschen sollte. Mal malte er ein Stillleben, dann eine Architekturansicht, eine Alltagsszene oder ein Porträt – und zwischendurch eine biblische oder mythologische Darstellung. Ein Thema jedoch ist untrennbar mit Van Hoogstraten verbunden: die optische Illusion. Er war ein echter Pionier der Trompe-l’Œil-Malerei. Damit erzielte er seine größten (und internationalen!) Erfolge.
Seine berühmteste Illusion
Ein Höhepunkt der Ausstellung ist Van Hoogstratens „Alter Mann am Fenster“ von 1653 – sein bekanntestes Gemälde und eine verblüffende Augentäuschung. Ein lebensgroßer alter Mann lehnt sich aus einem Fenster. Van Hoogstraten hat die verschiedenen Materialien bis ins kleinste Detail nachgebildet – sie wirken täuschend echt. Auf der Fensterbank, genau an der Grenze zwischen der gemalten und der realen Welt, hat er eine Feder und ein Blatt platziert, als wollte er den Betrachter herausfordern, sie aufzuheben. Sogar das Monogramm und die Datierung sind Teil des visuellen Tricks: In einen der Steine unten rechts scheint die Inschrift „SvH 1653“ eingraviert zu sein.
Die berühmten Briefbretter
Besonders bahnbrechend waren Van Hoogstratens Briefbretter. Damit täuschte er sogar den Wiener Kaiser, der nach einem Gegenstand auf dem gemalten Brett greifen wollte. Die Dinge auf diesen Briefbrettern scheinen zufällig angeordnet zu sein – doch oft hatten sie für den Künstler eine sehr persönliche Bedeutung. In gewisser Weise sind diese Werke eine Art Selbstporträt.
Von Wien nach Amsterdam
Die Ausstellung über Samuel van Hoogstraten ist Teil eines zweiteiligen Projekts in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien. Nach dem großen Erfolg der Wiener Ausstellung reist Van Hoogstraten nun nach Amsterdam. Im Museum Rembrandthuis werden zahlreiche außergewöhnliche Werke aus internationalen Sammlungen zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in den Niederlanden zu sehen sein.
Der Illusionist. Samuel van Hoogstraten
Diese Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit unseren Partnern realisiert: dem Kunsthistorischen Museum Wien, dem RKD – Niederländisches Institut für Kunstgeschichte und dem Dordrechts Museum.
Die Ausstellung wurde ermöglicht durch:
Bader Philanthropies, die Turing Foundation, das Cultuurfonds, Fonds 21, Mastercard, die Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed, das Blockbusterfonds, De Huysgenoten, die Freunde des Museums Rembrandthuis, das Amsterdams Fonds voor de Kunst und Kikkoman.
Wir danken auch allen Institutionen und Privatpersonen für ihre großzügigen Leihgaben.